WAZ: Linken-Chef Ernst kritisiert Zentralrat der Juden

In der Antisemitismus-Affäre der Linkspartei
verhärten sich die Fronten. Parteichef Klaus Ernst griff gestern den
Zentralrat der Juden frontal an und rief Präsident Dieter Graumann
dazu auf, „die Niederungen der Parteipolitik schnell wieder zu
verlassen“. Graumann hatte zuvor den jüngsten Versuch der
Linkspartei, antisemitischem Gebaren in den eigenen Reihen einen
Riegel vorzuschieben, als „spektakulär missglückt“ bezeichnet.
Parteichef Ernst kontert nun: „Graumanns Kritik ist in Form und
Inhalt vollkommen unangemessen“, sagte er den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben)  „Er schadet seinem Anliegen,
wenn er den Antisemitismusvorwurf inflationiert, ohne ihn klar zu
definieren.“ Für die Linke nimmt Ernst in Anspruch, die einzige
Partei zu sein, die die Grenzen zwischen berechtigter Kritik an
israelischer Regierungspolitik und Antisemitismus klar definiert
habe. Ernst: „Wer bei uns antisemitische Sprüche klopft, muss mit
harten Konsequenzen rechnen. Gerade deshalb lasse ich es nicht zu,
dass unsere Mitglieder in dieser Form diffamiert werden

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