Der Standort Deutschland hat ein handfestes
Arbeitsmarktproblem. Durch den demografischen Wandel müssen wir
allesamt länger arbeiten, damit auch morgen die Renten noch sicher
sind. Für einige Arbeitsmarktexperten ist das beschlossene
Renteneintrittsalter mit 67 Jahren nur ein Zwischenschritt zur
überfälligen Rente mit 70. Denn weiterhin bekommen wir Deutschen zu
wenig Kinder.
Überdies drängeln sich keineswegs Massen von Fachkräften an
unseren Grenzen, die hierzulande arbeiten wollen. Selbst die jüngst
befürchtete Welle von Arbeitskräften aus dem Osten blieb aus.
Deutschlands Arbeitsmarkt scheint derzeit im Vergleich mit dem in
anderen Industrienationen einfach nicht attraktiv genug zu sein.
Vor diesem Hintergrund ist es fatal, dass vor allem Arbeitnehmer
jenseits der 50 unzufrieden mit ihrem Job sind. Mitarbeiter in der
Mitte des Lebens, die möglicherweise noch über ein Jahrzehnt ihren
Job nur lustlos runterreißen, sind Gift für jedes Unternehmen. Man
darf sich daher durchaus Sorge um die langfristige
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands machen.
Bekommen wir es nicht hin, durch moderne Organisation und
pfiffige, flexible Arbeitszeitmodelle Dynamik ins Arbeitsleben zu
bringen, ist unser langsamer wirtschaftlicher Abstieg programmiert.
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