Die Energiewende ist machbar, auch im Zeitplan, den
der Atomausstieg 2022 vorgibt. Sagt die Kanzlerin. Die Energiewende
ist machbar, sagen die Netzbetreiber, obschon der Ausbau der Netze an
Land 20 Milliarden und auf See zwölf Milliarden Euro kostet.
Zuversicht ist gut. Mit Verzagtheit ist der Umbau der
Energieversorgung einer Volkswirtschaft nicht machbar. Schön wäre
allerdings, wenn die Politik auch mal auf jene hinweisen würde, die
die Rechnung zu begleichen haben. Derzeit bezahlt ein
Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden
(Kwh) rund 120 Euro im Jahr über die „EEG-Umlage“ für die Einspeisung
von Wind- und Sonnenenergie. Sollte die Umlage 2013 wie spekuliert
wird von 3,5 Cent je kWh auf 5,2 Cent steigen, ergäbe das einen
Aufschlag von 60 Euro auf die Jahresrechnung. Zudem dürften die
Durchleitungsentgelte für die Netzbetreiber steigen, um die
Milliarden-Investitionen finanzierbar zu machen. Auch die zahlt der
Kunde mit geschätzten 0,5 Cent je kWh. Die Energiewende ist längst
auf den Konten angekommen. Mit jedem Cent Aufschlag wächst der
Rechtfertigungsdruck. Machbarkeit hin oder her.
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