Deutschland hat noch nie einen flächendeckenden und
länger andauernden Stromausfall erlebt. Und das bleibt hoffentlich
so, denn die Folgen wären in unserer vernetzten Gesellschaft
dramatisch. Dass der Bundestag ausgerechnet während der Debatte um
Atomausstieg und Energiewende über das Bedrohungsszenario diskutiert,
ist ein Zufall. Allerdings ein glücklicher. Denn jenseits aller
Ideologie – ob für oder gegen Atomenergie – gibt es einige sehr
ernstzunehmende Gründe, die eine stabile Energieversorgung
unabdingbar machen. Im schlimmsten Fall droht laut Büro für
Technikfolgenabschätzung der „Kollaps der gesamten Gesellschaft“. Die
Expertise, erstellt von Wissenschaftlern im Auftrag des Bundestags,
ist keine Auftragsarbeit von RWE & Co. Und sie ist vor
der Katastrophe in Fukushima beauftragt worden. Man sollte sie nehmen
als das, was sie ist: eine Warnung vor den Folgen auch für Leib und
Leben im Falle eines Blackouts. Die Politik hat eine große
Verantwortung. Ob dazu Schnellbeschlüsse wie die zur
Sofortabschaltung von sieben Meilern passen, darf man sehr
bezweifeln.
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