Die Öffnung der deutschen Grenzen für osteuropäische
Leiharbeiter hat laut der Zeitarbeitsfirma Manpower keine Wirkung
gezeigt. „Deutschland ist nicht attraktiv für Geringverdiener aus
Polen. Sieben Euro pro Stunde verdienen sie auch zu Hause“, sagt Vera
Calasan, Chefin von Manpower Deutschland, den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).  Wie in 81 weiteren Ländern ist
Manpower auch in Polen tätig. „Leiharbeiter aus dem
Niedriglohnbereich vermitteln wir gar nicht nach Deutschland, dafür
gibt es keine Nachfrage“, sagte Calasan. Wenn, dann spreche man in
Polen Ingenieure an, ob sie nach Deutschland kommen wollen. Denn die
würden hierzulande händeringend gesucht und könnten entsprechend gut
verdienen. Auch im Krisenland Spanien sei das derzeit ein Thema:
„Viele spanische Ingenieure besuchen gerade Deutschkurse, weil sie
hier gute Chancen haben.“ Die Manpower-Chefin glaubt, dass
Zeitarbeiter in Deutschland über kurz oder lang genauso viel
verdienen würden wie Stammkräfte. Gegen das von den Gewerkschaften
geforderte „Equal Pay“ habe sie prinzipiell auch nichts einzuwenden:
„Die Grundforderung ist ja nicht verkehrt. Das Problem ist die
Umsetzung. Man muss es schrittweise machen und nicht überstürzt.“ Sie
bereite ihr Unternehmen bereits jetzt „in Pilotregionen“ auf „Equal
Pay“ vor. Weil die Unternehmen aber in der Regel nicht bereit seien,
mehr Geld für geringqualifizierte Leiharbeiter zu zahlen, sei bei
gleicher Bezahlung im Niedriglohnsektor für den Verleiher kaum noch
Geld zu verdienen
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