Lärm gehört längst zu den größten Krankmachern der
Republik und ganz gewiss im Ruhrgebiet, das von massiv befahrenen
Verkehrswegen zersetzt ist und von manchem Schlafzimmerfenster einen
freien Blick auf die Autobahn bietet. Es versteht sich von selbst,
dass die Politik alles unternehmen muss, um die Dauerbelastungen
wenigstens ein bisschen erträglicher zu machen.
Dazu gehört allerdings auch die ideologiefreie Überprüfung
bestehender Maßnahmen. Wenn es mit Tempolimits nicht leiser wird, wie
wir nun mit wissenschaftlicher Expertise erfahren, müssen sie
abgeschafft werden, dort, wo sie nur aus diesem Grunde eingeführt
wurden. Das aber wird nicht kommen.
Untersuchungen, deren Ergebnisse keine Konsequenzen nach sich
ziehen, sind nutzlos. Dazu zählt freilich nicht nur, dass man
nächtens wieder mit 120 statt 80 über die A52 fahren dürfte, sondern
dass Bund und Länder noch viel mehr Geld für halbwegs effektiven
Lärmschutz investieren müssen. Frag– nach im Revier.
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