WAZ: Mehr Rücksicht im Straßenverkehr – Kommentar von Gregor Boldt

Es ja nun nicht so, dass deutsche Straßen in
Anarchie versinken. Aber es wird enger in unseren Städten. Neue
Radspuren dort, wo ehemals noch Platz für Autos war. Für die Freunde
des zügigen Pedaltritts eine willkommene Einladung zur flotten Fahrt
durch die City, für Autofahrer zunächst eine Umstellung. Dass es da
schneller zu Unfällen kommt, verwundert nicht. 526 Menschen – 81
Radfahrer – starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr. Es sind
526 zu viel. Autofahrer, Radler und Fußgänger sollten die Schuld
nicht jeweils bei dem anderen suchen. Es ist doch so: Sitzt man
hinterm Steuer, sind die Radfahrer die rücksichtslosen Rüpel, hat man
die Hände am Lenker, sind es die Autofahrer, die den Schulterblick
nicht mehr kennen, die Idioten. Und dann rennt da noch ein Fußgänger
bei „rot“ über die Ampel. Es hilft nichts: Wir müssen uns alle
zusammenreißen, wenn wir heil nach Hause kommen wollen.

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