Die Analyse der Ein-Euro-Jobs durch den
Bundesrechnungshof ist geradezu vernichtend: Städte und
Wohlfahrtsverbände brechen das Gesetz, um Kosten für Personal zu
sparen.
Und die Vermutung liegt nahe, dass es sich nicht um vereinzelte
Verzweiflungstaten hoch verschuldeter Kommunen handelt, um den „Kopf
über Wasser“ zu halten, wie es der Städte- und Gemeindebund
formuliert. Rechnet man die 62 Prozent der entdeckten Regelverstöße
hoch, wären fast 200 000 der etwa 320 000 Ein-Euro-Jobs
illegal.
Alles auf Kosten von Arbeitslosen, die trotz ihres Ein-Euro-Jobs
keine Perspektive erhalten und Menschen, die durch den Missbrauch
vielleicht sogar ihre Arbeit verloren haben.
Dabei waren die Ziele des damaligen Superministers Wolfgang
Clement kühn gesteckt. Durch die Einführung des neuen
Arbeitsmarktinstruments sollten rund 600 000 Ein-Euro-Jobs
entstehen – und als Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt dienen.
Nun lässt sich festhalten: Das Job-Experiment ist missglückt,
deshalb gibt es keinen Grund, an diesem Instrument länger
festzuhalten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de