Es scheint so, als gewännen die Cowboys in der
Führungsspitze des US-Konzerns General Motors (GM) wieder die
Oberhand: Mit dem Revolver im Anschlag ziehen sie durch die einzelnen
europäischen Werke und fordern harsche Sparmaßnahmen. Wohl wissend,
dass sie in Verträgen anderes verabredet und Werksschließungen
ausgeschlossen haben bis Ende des Jahres 2014. Das Vorgehen weist auf
eine gewisse Verzweiflung hin, was man angesichts der tiefroten
Zahlen bei Opel und Vauxhall verstehen kann. Es offenbart allerdings
auch, dass GM mit seinem Sanierungskonzept kein Stück weitergekommen
ist, was wiederum beweist: Sparen allein ist eben noch lange kein
Konzept. Natürlich muss ein Unternehmen reagieren, wenn die Fabriken
dauerhaft unter einer drastischen Unterauslastung leiden.
Unverständlich ist allerdings, wenn dasselbe Unternehmen zu einem
guten Teil die Unterauslastung selbst verursacht: GM sperrt Opel im
absatzschwachen europäischen Markt ein, statt Opel die Chance zu
geben, Autos auch für die asiatischen Länder zu bauen. Es ist das
alte Lied: Opel ginge es ohne GM wohl besser.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://