WAZ: Mit Druck zur Integration. Kommentar von Wilhelm Klümper

Appelle zur Integration kann man mittlerweile im
Schlaf herunterbeten. Bereits seit Ende der 70er-Jahre gibt es in den
Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil Sprachkurse und an jeder Ecke
interkulturelle Begegnungsstätten. Dennoch erleben wir eine Verrohung
von Teilen ausländischer Jugendlicher mit wenig Bock auf Bildung,
Aufstieg und deutsche Freunde.

Angesichts dieser Erfahrungen überraschen die butterweichen
Äußerungen der neuen NRW-Staatssekretärin für Integration, Zülfiye
Kaykin (SPD). So lehnt sie beispielsweise eine Kindergartenpflicht
ab. Ganz anders denkt da ihr Parteifreund und Duisburger
Bundestagsabgeordneter Hans Pflug, der bei der verpflichtenden
Anmeldung zum Kindergarten auf die Überprüfung der Sprachkompetenz
pocht. Wenn die nicht gegeben ist, dann sollte ein Teil des an die
Eltern gezahlten Kindergeldes einbehalten werden, von dem dann die
Sprachkurse für Kinder finanziert werden.

Ähnlich äußert sich sein Genosse und Berliner Bezirksbürgermeister
Heinz Buschkowsky, der sich für verbindliche Vorschulerziehung und
Ganztagsschulen einsetzt. „Kommt das Kind nicht in die Schule, kommt
das Kindergeld nicht auf das Konto.“ So spricht ein Genosse, der über
sich sagt: „Ich bin vom alten Schlag einer lebensweltorientierten
SPD.“

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