WAZ: Mobilität muss bezahlbar bleiben – Kommentar von Michael Kohlstadt zum Nahverkehr

Jahr für Jahr das selbe Spiel: Als wäre es ein
Naturgesetz, dreht der Verkehrsverbund alle zwölf Monate einmal
kräftig an der Preisschraube. Bisher haben viele Bus- und Bahnkunden
die Tarifsteigerungen hingenommen. Manche wohl zähneknirschend in
Ermangelung von Mobilitätsalternativen, andere eher schicksalergeben,
weil Mobilität in unserer Gesellschaft ihren Preis hat und der hoch
subventionierte ÖPNV bislang kein Rechtfertigungsprobem damit hat,
dass er zu sozialverträglichen Konditionen kostendeckend nicht zu
betreiben ist. Das Auto als Maßstab der Mobilität in unsere Land
hatte neben dem Umwelt- halt auch stets das Kostenargument gegen
sich.

Daran ändern auch die derzeit vergleichsweise moderaten
Spritkosten wenig. Niemand glaubt ernsthaft, dass Öl auf Dauer
günstig bleibt. Im Moment ist es aber so. An der Zapfsäule erleben
die Verbraucher derzeit eine Art Konjunkturprogramm. Und man darf mal
fragen, warum die Nahverkehrsbetriebe mit ihren zahllosen Buslinien
die niedrigen Spritpreise nicht an ihre Kunden weitergeben.

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