WAZ: Nahost vor der dritten Intifada – Kommentar von Gudrun Büscher

Der arabische Junge, der in Ost-Jerusalem
verschleppt und ermordet wurde, war 16 Jahre alt. Genauso alt wie
Jischai Frankels Neffe, der zuvor mit zwei weiteren jungen Israelis
kaltblütig hingerichtet worden war. „Es gibt keinen Unterschied
zwischen Blut und Blut. Mord ist Mord, egal welche Nationalität oder
welches Alter“, hat Frankel gesagt, als er vom Tod des arabischen
Jungen erfuhr: „Mord ist immer unverzeihlich.“

Doch können die Stimmen der Vernunft noch durchdringen? Sind die
Führungen beider Seiten, die kein Interesse an einer Eskalation der
Gewalt haben, überhaupt noch in der Lage, mäßigend einzugreifen?
Haben sie das Gewaltmonopol nicht längst verloren? Der Nahe Osten
steht offensichtlich vor der dritten, blutigen Intifada. Und es ist
niemand in Sicht, der sie stoppen könnte.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://