Die Konferenz von Durban wird den Klimawandel nicht
aufhalten. Für womöglich zehn Jahre werden die EU-Staaten weiter die
Hauptlast im Klimaschutz tragen. Der Kyoto-Klub aber hat an Bedeutung
verloren: Nur noch 15 Prozent der weltweit ausgestoßenen
Treibhausgase sind unter dem bislang einzigen Völkerrechts-Protokoll
erfasst. Dem Klima ist es zunächst egal, dass das Abkommen verlängert
wird. Doch Durban hat die Welt verändert. Künftig gelten Ziele für
alle Länder. Das ist einmalig in der Geschichte der UN-Verhandlungen.
Es zeigte sich auch, dass Allianzen etwas bewirken können. Die EU hat
ein Bündnis geschmiedet mit den Ländern, die vom Klimawandel
besonders betroffen sind. Am Ende war der Druck stark genug, um
Blockaden aufzubrechen. Bündnisse dieser Art werden die Verhandlungen
bereichern. Bilaterale Abkommen, Technologie-Transfer, Kooperationen
von Städten oder Universitäten bringen messbare Erfolge.
UN-Konferenzen produzieren Papier.
In Durban blähte sich ein Klimagipfel derart auf, dass er nicht
mehr enden wollte. Die südafrikanische Fluglinie SAA musste ihr
größtes Flugzeug einsetzen, um alle Teilnehmer auszufliegen. Welch
ein groteskes Ende.
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