Was ein Personalausweis ist und wozu es ihn gibt,
das war bisher in wenigen Sätzen zu erklären. Wer nun allerdings
Sinn, Zweck und Möglichkeiten des bald gängigen elektronischen
Ausweises verstehen will, braucht eine behördliche
Bedienungsanleitung, die ähnlich komplex ist wie die
Gebrauchsanweisung für einen neuen Computer oder das neue Handy.
Schließlich soll oder kann der „Perso“ im Scheckkartenformat nicht
mehr nur bei Grenzkontrollen zum Einsatz kommen, sondern auch bei
Bankgeschäften und Einkäufen im Internet oder am Zigarettenautomaten.
Ist es übertriebene Skepsis, wenn man zweifelt, ob es grundsätzlich
sinnvoll ist, dass der Staat den Personalausweis als Hilfsmittel für
Online-Geschäfte anbietet? Zugegeben: Zunächst einmal haben die
Bürger die Wahl, ob sie ihren neuen Ausweis samt sechsstelliger
Geheimzahl im Internet einsetzen wollen. Doch die Dynamik, die in dem
neuen Chip-Ausweis steckt, ist enorm. Wenn immer mehr Banken,
Behörden oder Händler nach einer elektronischen Identifikation durch
den Ausweis verlangen, wird aus der vermeintlichen Freiwilligkeit
sehr schnell ein faktischer Zwang.
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