Im verflixten siebten Jahr gehen die Deutsche Bank
und die Postbank getrennte Wege. Letztlich hat sich die Partnerschaft
als großes Missverständnis entpuppt. Die Hoffnung, das bodenständige
Privatkundengeschäft der Postbank könnte dem stark vom
Investmentbanking geprägten deutschen Branchenprimus eine bessere
Balance geben, erfüllte sich nicht.
Jetzt wird wieder getrennt, was wohl nicht zusammengehörte.
Integrieren, wieder abspalten: Es ist ein Hin und Her, das die
Führungsriege der Deutschen Bank nicht gerade souverän aussehen
lässt. Profitiert haben Fusionsexperten und Anwaltskanzleien,
Verlierer sind viele Beschäftigte.
Dass schon allein der Trennungsbeschluss Erleichterung in den
Reihen der Postbank auslöst, lässt erahnen, wie ungeliebt die
Partnerschaft mit der Deutschen Bank war. Dabei steht ein Neustart
ins Ungewisse bevor. Französische oder spanische Banken könnten
zugreifen. Auch chinesische Finanzhäuser sollen interessiert sein.
Wie ein neuer Großaktionär das Filialnetz der Postbank bewertet,
ist ebenso unklar wie die Zukunft des Kündigungsschutzes. Es dürften
also unruhige Zeiten für die Beschäftigten bleiben.
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