WAZ: Nicht kürzen, abschaffen – Kommentar von Thomas Wels

Nun klopfen sie sich kräftig auf die Schulter:
Bundesregierung und Solarbranche einigen sich auf die Kürzung der
Solarsubvention. Toll. Besser wäre gewesen, den Milliardensegen an
Bauern und Hausbesitzer gleich abzuschaffen. Rund sieben Milliarden
Euro müssen alle Stromverbraucher dieses Jahr für den
Photovoltaik-Wahn aufbringen. Die Hälfte aller Module weltweit finden
sich dank der teuren Fehlanreize auf Dächern in Deutschland, wo die
Sonneneinstrahldauer auf dem Niveau von Alaska liegt. Ein sagenhaftes
Prozent trägt die Sonnenenergie zur Stromversorgung bei. Eine Tonne
Kohlendioxid mit Solarenergie einzusparen kostet über 400 Euro – an
der Börse wird die Tonne CO2-Verschmutzungsrecht für 14 Euro
gehandelt. Was unsinnige Geldgeschenke noch mit Menschen machen: In
Schleswig-Holstein haben Landwirte den Schnee auf ihren Dächern
tagelang mit Gasheizstrahlern bekämpft, nur damit die Platten noch
vor Jahreswechsel ans Netz kamen. Die schlauen Bauern fürchteten
sonst Subventionskürzungen von 10 000 bis 40 000 Euro. So
fördert man die Heizgerätebranche. Wirklich toll.

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