Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein steht
mit ihren Plänen für eine Neuordnung der ambulanten Notfallpraxen für
zehn Millionen Menschen in NRW vor einem gepflegten Scherbenhaufen.
Nachdem die teils einschneidenden Pläne im Februar auf breite Kritik
bei Ärzten, Patienten und Abgeordneten der von Streichungen
betroffenen Gebiete gestoßen waren, ist das damals aufkommende
Gerücht wahr geworden: Die Ärztekammer lehnt die mühsam innerhalb der
KV ausgehandelte Lösung ab.
Die KV Nordrhein, die nicht zuletzt wegen ihrer Größe als
schwierig gilt, konnte mit ihren Vorschlägen bei niemandem Applaus
ernten. Schwer wiegt besonders der nicht ausgeräumte Vorwurf, eine
Reduzierung von ambulanten Anlaufstellen würde die Patienten
außerhalb der ärztlichen Sprechzeiten in die ohnehin überlasteten
Notfallstationen der Krankenhäuser treiben.
Dass es bei alledem um das größtmögliche Wohl der Patienten geht,
war kaum zu erkennen – wie leider so oft im Streit um Organisation
und Finanzierung unseres (im internationalen Vergleich vorbildlichen)
Gesundheitswesen.
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