War es nicht wieder einmal ein turbulentes Jahr für
Börsianer? Einerseits die Ukraine-Krise, der Rubel-Absturz und
Konjunktursorgen, andererseits billiges Geld und billiges Öl, satte
Dividenden, viele glänzende Bilanzen und recht überraschende
Strategiewechsel großer Konzerne. All das sorgt naturgemäß für ein
rasantes Auf und Ab an den Aktienmärkten. Die Zinsen hat die
Europäische Zentralbank so gut wie abgeschafft. Das soll die
Konjunktur ankurbeln, sorgt aber auch dafür, das solides Sparen noch
unattraktiver wird, als es ohnehin schon war.
Lebensversicherungen bekommen Probleme, die versprochenen Zinsen
zu liefern. Auch gemeinnützige Stiftungen, die von der Verzinsung des
zurückgelegten Kapitals leben, leiden unter dem Anlagenotstand. Viele
Privatleute setzen trotz der Minizinsen derweil auf das Sparbuch oder
das Tagesgeldkonto, berichtet das Marktforschungsinstituts GfK. Wie
verständlich. Für Profi-Anleger mag die EZB-Politik ein
Aufputschmittel sein. Für Menschen, die einfach sparen und nachts
ruhig schlafen wollen, ist sie Gift.
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