Es ist Nothilfe, was die USA den Flüchtlingen im
Sindschar-Gebirge zukommen lassen. Vielleicht gelingt es, ihnen einen
Fluchtkorridor freizubomben und sie so vor dem Verdursten oder dem
Tod durch die Gotteskrieger vom Islamischen Staat (IS) zu bewahren.
Und dann? US-Präsident Obama, der seine Sicherheitsberaterin mit
in den Urlaub genommen hat, weiß: Der Einsatz im Irak ist keine
Kurzmission. Es gibt in Bagdad keine funktionierende Regierung, die
den Kampf gegen IS aufnehmen könnte. Im Gegenteil: Die fatale Politik
des bisherigen Premiers Al-Maliki hat den Hass und das Machtvakuum
geschaffen, in das die Islamisten stoßen.
Ja, die Extremisten sind gefährlich – nicht nur für den Nahen
Osten. Die Bundesregierung tut gut daran, humanitäre Hilfe zu
leisten. Und sie muss sich um die Muslime kümmern, die hierzulande
ungehindert radikalisieren und radikalisiert werden. Nichtstun ist
keine Alternative.
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