Die Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW und
Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) können sich als
Notlösung gegen den Ärztemangel vorstellen, Busse mit Medizinern in
unterversorgte Stadtteile zu schicken. Arztbusse in Städten seien
„keine optimale Versorgungsstruktur, aber als Notlösung durchaus
denkbar“, sagte Steffens den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe
(Donnerstagausgaben). So gebe es im Ruhrgebiet in einigen
Problem-Stadtteilen bereits jetzt zu wenige Arztpraxen. Busse mit
Ärzteteams könnten nach dem Vorbild der Obdachlosen-Ambulanzen an
bestimmten Tagen dorthin fahren, etwa in die Dortmunder Nordstadt
oder den Essener Norden. Das sagten Wolfgang Axel Dryden und Peter
Potthoff, die Chefs der Kassenärztlichen Vereinigungen
Westfalen-Lippe und Nordrhein, auf dem“ Gesundheitskongress des
Westens“ in Essen. „Bisher ist es nur eine von vielen Ideen“, betonte
Dryden. Für vordringlich halten es Ärzte wie Ministerin Steffens,
leer stehende Praxen in diesen Stadtteilen zu besetzen. Dafür müssten
aber Anreize geschaffen werden. So hält es Dryden etwa für denkbar,
die Residenzpflicht für niedergelassene Ärzte abzuschaffen.
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