NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD)
lotet die Chancen für den Betrieb eines Bergwerks in Kooperation mit
einer Hochschule aus. Wie die Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe
(Mittwochausgabe) berichten, prüft derzeit eine Fachabteilung des
Wirtschaftsministeriums, wie und wo eine solche „Referenzzeche“
betrieben werden könnte. Ein „wissenschaftlicher Bergbau“ wird im
Ministerium als mögliches „Modell für die Zeit nach 2018“ gehandelt.
„Ein Referenzbergwerk, das nicht für den Wettbewerb produziert
beziehungsweise nicht auf Subventionen angewiesen ist, würde es der
Bergbau-Zulieferindustrie erleichtern, ihre Produkte weltweit
anzubieten“, sagte Ministeriumssprecher Stefan Grönebaum der
WAZ-Mediengruppe. Mit ihren Technologien sei die Branche weltweit
führend. NRW-Wirtschaftsminister Voigtsberger lasse momentan im
Ministerium prüfen, „welche Möglichkeiten es gibt, für einen solchen
Bergbau nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen“, erklärte der
Ministeriumssprecher.
Die Zulieferbranche unterstützt den Vorstoß. „Würde der Vorschlag
umgesetzt, wäre dies ein wichtiger Beitrag, die
Innovationsführerschaft deutscher Bergbau-Technologie über 2018
hinaus zu sichern“, sagte Klaus Stöckmann vom Verband Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die deutsche
Bergbaumaschinen-Industrie erzielt derzeit mit rund 15.000
Beschäftigten knapp vier Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Mehrere
deutsche Hochschulen gelten im Bergbaubereich als besonders
qualifiziert, darunter die Technische Fachhochschule Georg Agricola
in Bochum, die RWTH Aachen, die TU Clausthal (Niedersachsen) sowie
die TU Bergakademie Freiberg (Sachsen).
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