WAZ: Nur ein Symbol, aber ein wichtiges. Kommentar von Christian Kerl

Zu spät, zu wenig, dafür eine übertriebene
Gipfel-Inszenierung: Das Spitzentreffen zum Kampf gegen die
Jugendarbeitslosigkeit in Berlin hat schon im Vorfeld viel Kritik
provoziert. Doch bei allen Schwächen war dieses Treffen nicht
überflüssig, sein symbolischer Wert beträchtlich: Endlich bekommt die
dramatisch hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa die politische
Aufmerksamkeit, die sie verdient. In Spanien oder Griechenland droht
eine Generation der Hoffnungslosigkeit heranzuwachsen. Die Politik
darf dabei nicht zusehen. Sie darf aber auch nur versprechen, was sie
halten kann. Die Probleme in Südeuropa haben sich zwar mit der
Euro-Krise verschärft, sind aber älter. Die Ausbildungssysteme haben
Schwächen, die nicht kurzfristig zu beheben sind. Deshalb wird die
Acht-Milliarden-Hilfe nicht reichen. Wenn die Regierungschefs ihre
Zusagen ernst meinen, müssen sie die Förderprogramme bald aufstocken.

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