Ihre Hoffnung wurde einmal mehr enttäuscht:
Wenigstens zu Weihnachten hatten die 16.000 Beschäftigten von
Kaiser–s Tengelmann mit Gewissheit über ihre Zukunft gerechnet. Doch
das Fusionsverfahren zieht sich weiter hin. 15 quälende Monate liegen
nun schon hinter den Betroffenen, denen Tengelmann-Chef Karl-Erivan
Haub Anfang Oktober 2014 eröffnet hatte, dass er die defizitäre
Supermarktkette an Edeka abgeben will.
Sigmar Gabriel scheint sich mit seiner Ministererlaubnis sehr
schwer zu tun. Das Kartellamt und die Gewerkschaften sind gegen den
Deal, die betroffenen Landesregierungen haben keine einheitliche
Linie. Gerichte kassierten allerdings zuletzt einige Beschlüsse der
Wettbewerbshüter, die den Konzentrationsprozess im
Lebensmitteleinzelhandel rigoros eindämmen wollen.
Die Leidtragenden dieses Machtkampfs sind die Mitarbeiter, die ihr
zweites Weihnachtsfest mit Bangen um ihre Zukunft feiern müssen. Das
zähe Verfahren ist kein Ruhmesblatt für soziale Verantwortung am
Wirtschaftsstandort Deutschland.
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