Kaum schien Opel ächzend über den Berg gekrochen zu
sein, geht es schon wieder rasant abwärts. Die Marke leidet besonders
darunter, dass die Finanzkrise längst die Autoindustrie eingeholt
hat. In Westeuropa geht der Neuwagenabsatz zurück. Wo Opel in Süd-
und Osteuropa stark ist, brechen die Märkte zusammen, weil die
Menschen andere Sorgen haben als den Autokauf. Bereits im letzten
Quartal rutschte Opel mit über 200 Millionen Euro in die Miesen statt
Gewinne einzufahren. Und nächstes Jahr gerät Opel auf die
Marterstrecke. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Stephen Grisky, der
noch zwei Finanzexperten von der zunehmend ungeduldiger werdenden
Muttergesellschaft General Motors in das Aufsichts-Gremium
mitgebracht hat, setzt die Belegschaft von seinem ersten Tag an unter
Druck. Er deutet Einschnitte bei den Kosten an, bis hin zu
Werksschließungen. Und die könnten nur entweder Bochum oder Gliwice
in Polen treffen. In der sich zuspitzenden Situation geht der
stählerne Betriebsratschef Klaus Franz, Gesicht von Opel, von der
Brücke. Das ist zumindest unglücklich – und kein gutes Omen für die
Opelaner.
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