Manchmal scheinen sich Geschichten zu wiederholen.
Wie die von den Frauen, die aus Südkorea kamen, weil in Deutschland
die Krankenschwestern fehlten. Es ist eine komplizierte,
tränenreiche, am Ende versöhnliche Geschichte. Sie wollten nicht
lange bleiben, sie fühlten sich im Ruhrgebiet, das sich heute so gern
für Toleranz rühmt, nicht gleich willkommen: Viele blieben dennoch.
Es heißt, die Koreanerinnen seien nicht nur tolle Fachkräfte gewesen.
Sie fielen auch durch Freundlichkeit auf – nicht selbstverständlich
in einem deutschen Krankenhaus vor 40 Jahren. Was werden die
chinesischen Pfleger sagen, wenn sie denn kommen? Reine Spekulation.
Sicher ist nur: Es gibt viel Arbeit für sie. Der Pflegeberuf ist
einer der härtesten. Starke Arme, starke Nerven, viel Wissen braucht
man dazu. Aber das dürfte in China ja nicht anders sein. Vieles steht
und fällt mit der Sprache. Die Arbeitsagentur beteuert: Wir machen es
anders als die Anwerber vor 40 Jahren. Die Pfleger werden Deutsch
lernen. Sie sollen wissen, was sie erwartet. Reibekuchen vielleicht,
Adventskränze und Senioren, die nicht immer freundlich sind. Jede
Geschichte kann man neu und besser schreiben.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://