Über 600.000 Menschen arbeiten in mehr als 100
Werken weltweit für den Volkswagen-Konzern. Fast alles, wofür der
Riese aus der niedersächsischen Provinz heute steht, verdankt der
Konzern zweifellos Ferdinand Piëch, der in seiner Zeit als
Vorstandsvorsitzender in den 90er-Jahren die unprofitable Marke
geschickt wie beharrlich in eine glänzende Zukunft geführt hat –
trotz Lopez-Affäre und Betriebsratsbestechung mit Bordellbesuchen
unter seiner Ägide.
Volkswagen an die Weltspitze zu bringen, ist das Lebenswerk des
Enkels von Volkswagen-Erfinder Professor Porsche, und das wird Piëch
sich von niemandem nehmen lassen. Dass er auf dem Weg dahin dabei
mitleidslos Manager absägt, die tatsächlich oder scheinbar seiner
Linie nicht mehr folgen, ist kein Geheimnis. Und die Zeit drängt für
den 77-Jährigen.
Zeitgemäß ist das brüske Verhalten eines allmächtig erscheinenden
Übervaters aber längst nicht mehr. Es schadet am Ende dem Ansehen des
Unternehmens. Und einen Besseren als den unermüdlichen Antreiber
Martin Winterkorn muss Piëch erst einmal vorzeigen.
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