Nach den Boom-Jahren, als Discounter wie Pilze aus
dem Boden schossen, ist für sie das Ende des Wachstums in Deutschland
erreicht. Expansion ist nur noch im Ausland möglich, wie es Aldi
gerade in Australien demonstriert. Um das Abbröckeln der Umsätze im
Inland aufzuhalten, müssen die Billiganbieter ihr Sortiment
umstellen. Der Marktführer Aldi versucht das, indem er mehr
Markenartikel sowie frische Backwaren anbietet und stellenweise bis
21 Uhr öffnet. Wenn der Discounter mit seiner Einkaufsmacht jetzt
Chipsfrisch und Nivea führt, drückt er damit die Preise. Die
Konkurrenz reagiert mit Sonderangeboten, die 2015 ein Rekordniveau
erreicht haben. Die Hersteller von Lebensmitteln geraten in dieser
Spirale mächtig unter Druck. Auf der anderen Seite profitieren sie
aber auch vom ansehnlichen Umsatz-Plus im Handel. Denn die Kunden
lassen sich zwar mit Sonderangeboten in die Läden locken, kaufen
gleichzeitig aber auch regulär ausgezeichnete Artikel. Der niedrigen
Inflation sei Dank.
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