WAZ: Professor fordert Assistenten für Hausärzte

Angesichts des dramatischen Hausärztemangels in
Nordrhein-Westfalen fordert der Chef-Ausbilder der Allgemeinmediziner
an der Universitätsklinik Essen ein neues Berufsbild für die
Arztpraxen: Medizinische Assistenten, die den Hausärzten assistieren.
„Wir brauchen ein neues Filtersystem für den Arztbesuch“, sagte Prof.
Stefan Gesenhues der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(Montagsausgabe). Er meint damit „einen neuen Berufsstand in den
Hausarztpraxen, der Medizinische Assistent, der die leichten von den
schweren Fällen trennt und hilft, ohne gleich den Arzt einbeziehen zu
müssen.“

„Medical Assistents“ würden schon an manchen Fachhochschulen in
NRW akademisch ausgebildet, so der Professor. „Wir bräuchten viel
mehr von ihnen, um die Hausärzte und Sprechstundenhilfen auf dem Land
zu entlasten. Gutes Assistenzpersonal unter Leitung des Arztes wäre
ein wirksames Mittel, um die Versorgung wieder zu verbessern“, sagte
Gesenhues, der selbst im Münsterland praktizierender Hausarzt ist. In
den Niederlanden und in England seien diese Assistenz-Systeme schon
lange etabliert.

Die Landesregierung versucht, das Problem Hausärztemangel mit
verschiedenen Mitteln zu lösen. So wird zum kommenden Wintersemester
eine „Landarztquote“ eingeführt. Studenten, die mit dieser Quote ein
Medizinstudium beginnen, verpflichten sich, später zehn Jahre lang
als Hausarzt auf dem Lande zu arbeiten.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell