WAZ: Rente mit 63 hinterlässt Spuren auf NRW-Arbeitsmarkt

Auch in Nordrhein-Westfalen haben nach der
Einführung der Rente mit 63 viele ältere Beschäftigte den
Arbeitsmarkt verlassen. Das lässt sich an Zahlen der
NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ablesen, über die
die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in
ihrer Freitagausgabe berichtet. „Wir haben erstmals seit 2007 unter
den 63- bis 65-Jährigen einen deutlichen Rückgang bei den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“, sagte
Arbeitsagentur-Sprecherin Aneta Schikora mit Blick auf die ersten
drei Monate nach dem Start der Regelung im Sommer 2014.

Im Juni 2014 zählten die Arbeitsagenturen in NRW noch rund 100150
Beschäftigte in dieser Altersgruppe, im September danach waren es nur
noch 95980. „Das ist eine untypische Entwicklung“, erklärte Schikora.
Zuletzt hatte es einen kräftigen Aufschwung am Arbeitsmarkt für
Ältere gegeben. Seit Juli 2014 können Beschäftigte mit Vollendung des
63. Lebensjahres ohne Abzüge in den Ruhestand gehen, wenn sie 45
Jahre lang Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben. Die
NRW-Arbeitsagentur sieht nun „Herausforderungen“ für Betriebe. „Bei
einzelnen Unternehmen können Lücken entstehen, weil Fachkräfte den
Betrieb früher verlassen.“ Lösungsansätze seien eine gezielte
Ausbildung und Anreize für ältere Beschäftigte, länger im Beruf zu
bleiben.

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