Zugegeben: Das Wörtchen Fachkräftemangel ist ein
sprachliches Ungetüm – und will nicht recht zur Wahrnehmung vieler
Menschen passen, die das Phänomen Arbeitslosigkeit nicht nur aus den
Abendnachrichten kennen. Doch es gibt zwei Realitäten im Land:
Einerseits Unternehmen, die vergeblich nach geeigneten Bewerbern
suchen, andererseits potenzielle Arbeitskräfte, die einfach keine
Stelle finden.
Ja, fast drei Millionen Menschen sind derzeit arbeitslos, doch
Fachkräfte werden dringend gesucht. Das ist nüchterne Realität in
einem Land, dessen Wertschöpfung zunehmend von Experten und
Hochqualifizierten abhängt. Nicht selten bauen Unternehmen
Arbeitsplätze ab, wenn es um einfache Tätigkeiten geht, die sich
anderswo auf der Welt billiger erledigen lassen. Andernorts wird
aufgestockt, bei der Forschung und Entwicklung zum Beispiel.
Viele Unternehmen benötigen in Zukunft eher Hoch- als
Niedrigqualifizierte. Daher hängt natürlich viel vom Bildungssystem
ab. Die Betriebe sollten allerdings nicht darauf warten, dass ihnen
Schulen und Universitäten das Personal wie auf dem Silbertablett
präsentieren. Oft werden es künftig die hochqualifizierten
Spezialisten sein, die sich den Arbeitgeber aussuchen können.
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