Bundespolitisch ist die FDP weitgehend in der
Versenkung verschwunden. Es scheint, als mache nur noch ein
prominenter Liberaler von sich reden: Kartellamtschef Andreas Mundt.
So rigoros wie der Ex-Referent der FDP-Bundestagsfraktion hat bislang
kein Amtschef den freien Wettbewerb verteidigt. Durchaus mit Erfolg:
Im vergangenen Jahr trieb Mundt über eine Milliarde Euro Bußgelder
ein, die er gegen aufgeflogene Kartelle verhängte. Ein Rekord. Die
Bonner Behörde setzt auf Abschreckung und die Kronzeugenregelung. Wer
bei Preisabsprachen mitgemacht hat und auspackt, bleibt straffrei.
Nun fordert Mundt auch schärfere Gesetze. Unternehmen sollen sich
nicht länger vor Bußgeldern drücken können, indem sie eine Firma
auflösen und eine andere gründen. Das klingt einleuchtend. Mit
Spannung darf man nun erwarten, wie die Politik reagiert. Denn der
Unmut gegen das Kartellamt wird größer. Einzelhändlern geht zu weit,
dass sich Mundt für den freien Onlinehandel stark macht. Und bei der
Fusion von Kaiser–s Tengelmann/Edeka hat er allein den Wettbewerb im
Fokus und nicht die 16000 Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen.
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