WAZ: Ruhrgebiet fehlt Anziehungskraft – Kommentar von Frank Meßing zu Douglas

Douglas ist nicht der erste Konzern von Rang, der
dem Ruhrgebiet den Rücken kehrt und seine Zukunft in Düsseldorf
sucht. Der Bochumer Anlagenbauer Gea und der Duisburger
Reiseveranstalter Alltours gingen denselben Weg. Für Karstadt ist die
Landeshauptstadt als Sitz der Zentrale neben Oberhausen in der
engeren Wahl.

Es gibt allerdings auch Gegenbeispiele: Thyssen-Krupp und Eon
verließen Düsseldorf und kamen nach Essen. BP/Aral bleiben in Bochum,
obwohl es in Düsseldorf ein günstigeres Mietangebot gab. Diese guten
Nachrichten dürfen jedoch nicht verkleistern, dass das Ruhrgebiet
ungelöste Standortnachteile wie die hohen Gewerbesteuerhebesätze und
den Fachkräftemangel bei IT-Spezialisten hat. Das Revier bringt zu
wenige dieser Experten hervor und vermag es nicht, qualifizierten
Nachwuchs etwa aus der Berliner IT-Szene in den Pott zu locken.

Damit steht Douglas nicht allein da und legt mit der Abwanderung
einen Finger in die offene Wunde: Das Ruhrgebiet hat es nicht
geschafft, sein Image aufzupolieren. In Düsseldorf zu arbeiten und zu
wohnen gilt immer noch als attraktiver.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de