WAZ: Ruhrgebiet vor neuem Streit – Kommentar von Frank Meßing zu Outlet-Plänen

Handelsexperten sind sich einig, dass es bundesweit
schon jetzt 20 Prozent zu viel Verkaufsfläche gibt. Zusätzliche
Outlet-Center würden das Überangebot noch weiter verschärfen. Das
Nachsehen könnten kleine Händler haben, die durch Online-Konkurrenz
und große Ketten ohnehin schon erheblich unter Druck stehen.

Duisburg steht also vor einer schwierigen Entscheidung: Das
geplante Dorf mit seinen Designermode-Läden würde sicherlich einige
Millionen Kunden jährlich anlocken und ein zusätzlicher Magnet für
die Stadt am Rhein sein. Die Jagd nach Schnäppchen von Herstellern
mit klangvollen Namen ist zu einer Art Volkssport geworden. Auch
andere NRW-Städte sehen in Outlet-Centern einen Hebel, um zusätzliche
Kaufkraft zu generieren.

Auf der anderen Seite steht zu befürchten, dass Duisburg seiner
eigenen City, aber auch umliegenden Handelszentren in Mülheim,
Oberhausen und Essen Schaden zufügt. Das Ruhrgebiet, das sich gerade
auf den Weg zu mehr Gemeinsamkeit macht, steht durch die Outlet-Pläne
vor neuen Auseinandersetzungen. Langjährige Gerichtsverfahren, die
Investoren eher abschrecken, nicht ausgeschlossen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell