Andere Länder, andere Sitten. Wir werden uns daran
gewöhnen müssen, dass Nachbarländer wie die Niederlande eine andere
Einstellung zur Atomenergie haben als Deutschland. Auch wird man zu
akzeptieren haben, wenn sich deutsche Konzerne an Atomkraftwerken in
diesen Ländern beteiligen. Denn eines ist klar: Sollte die deutsche
Energiewende bei einem wachsenden Energiebedarf zu einer erhöhten
Nachfrage führen – sie wird gedeckt werden. Ob in Osteuropa oder
Holland. So lange es ein Geschäft verspricht, entstehen neue
Kraftwerke, möglicherweise auch in der Art, die Deutschland ablehnt.
Was tun, wenn dann auch der Import von Atomstrom oder Kohlestrom
nicht mehr gesellschaftsfähig ist? Was tun, wenn nicht mal mehr die
Windkraftanlagen auf hoher See in Deutschland zügig machbar sind,
weil neuerdings eine deutsche Naturschutzbürokratie auch grüne
Energie verhindert? Andere Länder, andere Sitten. Andernorts schützen
Betreiber der Windanlagen die Schweinswale mit Pieptönen. Hierzulande
muss es grundsätzlich zugehen. So bleibt die Energiewende in der
Kurve hängen.
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