24 Milliarden Euro Wertverlust – und das innerhalb
nur weniger Stunden. Das ist mehr, als mancher Dax-Kandidat überhaupt
wert ist, und entspricht in etwa der Marktkapitalisierung des
Energieriesen RWE. Und doch wird Apple dieser Kursverlust kaum
wehtun. Erstens, weil die Milliarden-Summe nur vier Prozent des
Firmenwertes entspricht. Und zweitens, weil der Ansturm auf die neuen
Mobiltelefone mit hoher Wahrscheinlichkeit trotz dieser unschönen
Panne nicht abbrechen und sich der Börsenkurs deshalb schnell erholen
wird. Das haben ähnliche Fälle in der jüngeren Apple-Geschichte
bereits gezeigt.
Dennoch beweist „Bendgate“ – so hat das Netz die Sache mit den
biegbaren iPhones getauft -, wie schnell Nachrichten aus der
virtuellen Welt die reale beeinflussen können. Auch wenn es nur eine
Handvoll Smartphones sind, die dem hohen Qualitätsanspruch von Apple
nicht genügen. Die Kalifornier tun also gut daran, künftig besser bei
der Endkontrolle aufzupassen. Das gilt im Übrigen auch für die
neuerliche Betriebssystem-Panne. Wer bis zu 999 Euro für ein Handy
verlangt, um seinem Premium-Image gerecht zu werden und um die
Gewinne hoch zu halten, darf sich Schnitzer dieser Art einfach nicht
erlauben.
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