Allein im Laden, Tag für Tag. Zuständig für
aufgefüllte Regale, freundliche Bedienung und eine Kasse, die stimmt.
Ohne Telefon, ohne Toilette, aber vergleichsweise gut bezahlt haben
die Schlecker-Frauen viele Jahre lang bewiesen, dass sie etwas drauf
haben. Dass sie nun die Möglichkeit bekommen sollen, zu einer
begehrten Fachkraft zu werden, ist zunächst einmal eine pragmatische
Idee, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Hier eine Lösung
für die arbeitslosen Frauen, dort eine Möglichkeit, den rasant
steigenden Bedarf an Erzieherinnen wenigstens ansatzweise zu decken.
Womöglich eröffnet sich nun für so manche Schlecker-Kraft eine ganz
neue Perspektive. Womöglich ergreifen manche gern die Gelegenheit,
mit Kindern zu arbeiten. Um den Kritikern, die Qualitätsverlust in
den Kitas befürchten, den Wind aus den Segeln zu nehmen, versprechen
die Verantwortlichen aus Politik und Gewerkschaften eine hoch
qualifizierte Ausbildung, die drei Jahre dauern soll. Frühkindliche
Bildung kann es schließlich nur mit hervorragend gebildeten
Fachkräften geben. Ebenso wichtig ist es aber, die Anwärterinnen auf
Herz und Nieren zu prüfen, ob sie den harten, verantwortungsvollen,
aber auch vielseitigen Job mit Kindern wollen und auch bewältigen
können. Wer keinen Draht zu Kindern hat, wem die richtige Intuition
fehlt, kommt dafür nicht infrage. Fazit: Die Idee ist gut. Nun kommt
es darauf an, wie sie umgesetzt wird.
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