WAZ: Schluss mit der Egal-Haltung – Kommentar von Gerd Heidecke zu Pkw-Verbrauchswerten

Jahrzehntelang war es allen egal, dass die
Verbrauchsangaben unserer glänzenden Lack- und Leder-Karossen nichts
mit der Realität zu tun hatten. In diesen schlechten alten Zeiten gab
es noch kein Bewusstsein für die Gesundheitsgefahr aus dem Auspuff,
geschweige denn für so etwas wie den Klimawandel durch
Massenverbrennung von – Hauptsache: billig – Benzin.

Diese Ist-doch-egal-Haltung ist den – allen voran deutschen –
Autoherstellern längst vor die Räder gefallen. Die Erlaubnis zur
Zulassung von Neuwagen war stets vom Gift- und CO2-Ausstoß abhängig.
Mit höchster politischer Unterstützung wurde bei der Ermittlung auf
dem „Prüf“-Stand betrogen – bis zum Diesel-Skandal. Seitdem lässt
sich die Öffentlichkeit nicht mehr mit unwirklichen Normwerten
ruhigstellen.

Bald sollen neue Autos mit Verbrennungsmotor nur noch rund vier
Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Das wird bei ehrlicher Messung
nur wenigen Sparmodellen gelingen. Das Elektroauto soll es richten.
Doch welcher Gift- und CO2-Ausstoß steckt hinter der Strom- und
Batterieproduktion? Die vorläufige Antwort darauf kommt einem
irgendwie bekannt vor: egal.

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