WAZ: Schön grün, aber arm dran – Kommentar von Thomas Wels

Neues aus Energie-Absurdistan: Am Wochenende
demonstrierten einige zehntausend Menschen für die Energiewende oder
besser gesagt gegen die Versuche der Bundesregierung, die
Kostenexplosion zu bremsen. Exakt formuliert, riefen die Veranstalter
dazu auf, für Sonne und Wind und gegen Atom, Kohle und Öl auf die
Straße zu gehen.

Nun ist der Atomausstieg aber schon beschlossene Sache. Mehr noch
führt die Flut an Erneuerbaren dazu, dass Eon neben einer Reihe von
Kohlekraftwerken auch sein Atomkraftwerk im bayerischen
Grafenrheinfeld eher vom Netz nehmen will. Das wiederum besorgt die
CSU, die sich – nicht weniger absurd – jüngst gegen den Ausbau von
Stromtrassen gestellt hat, sehr, denn ohne das AKW drohen Engpässe in
der Versorgung.

Aus Sicht der Energiewendefreunde ist die Wende also überaus
erfolgreich. Dass sie auch überaus teuer ist, ficht sie nicht an,
schließlich ist ein Feindbild ausgemacht: die Industrie, die Rabatte
auf die Öko-Umlage erhält und ungeachtet bedrohter Jobs mehr blechen
soll, damit Windbauern fröhlich weiterverdienen. Deutschland als
Öko-Kolonie – schön grün, aber arm dran.

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