WAZ: Schwere Entscheidung. Kommentar von Sven Frohwein

Dieser Auftritt dürfte der wohl wichtigste seiner
Karriere sein: Der neue Apple-Chef Tim Cook stellt nicht einfach nur
neue Produkte des wertvollsten Elektronikkonzerns der Welt vor, er
muss zugleich die Erwartungen der Investoren erfüllen und die Fans
besänftigen, die nach dem Abgang von Cooks Vorgänger und
Apple-Übervater Steve Jobs mit Sorge nach Kalifornien blicken.

Auf Rollkragenpulli, Jeans und Turnschuhe wird der Manager dabei
aber verzichten. Cook ist nicht der charismatische
Unternehmenslenker, der gewohnt lässig Handys und Tablet-Computer der
Öffentlichkeit vorstellt, wohl wissend, dass dieses Spielzeug das
Medienverhalten von Millionen nachhaltig verändern wird. Diese Rolle
war Steve Jobs vorbehalten. Sie zu kopieren wäre fatal.

Nein, Cook ist der Mann, der über Jahre die Fäden im Hintergrund
zog. Jetzt tritt er ins Rampenlicht – und muss sich entscheiden:
Überlässt er der Konkurrenz das Feld für günstige Handys, würde das
Apples Marktposition auf Dauer massiv schwächen. Spielt er mit im
Konzert der Billigheimer, setzt er das Image der Marke aufs Spiel.
Eine folgenschwere Entscheidung – so oder so.

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