Noch bevor das Euro-Rettungspaket verabschiedet ist,
zeigt es Wirkung. Verschuldete Euro-Länder kündigen an, noch mehr zu
sparen. Das ist gut, um das Vertrauen potenzieller Geld-Verleiher zu
stärken. Für die Menschen in den Ländern ist das bitter: Sie müssen
damit rechnen, dass der Staat Sozialausgaben weiter kappt. Portugal
mutet seinen Bürgern noch mehr Einsparungen bei öffentlichen Ausgaben
zu, um nicht auf Euro-Notkredite angewiesen zu sein. Das Land wird
als Kandidat für den Euro-Rettungsfonds gehandelt. Grund: Derzeit ist
es für Portugal sehr teuer, Geld zu borgen. Auch Spanien wird seine
Ausgaben weiter kappen. Auf diese Länder und auf Griechenland und
deren Zahlungsfähigkeit blicken Geld-Verleiher sorgenvoll. Es ist
zwar gut, dass die europäischen Länder besser mit dem Geld ihrer
Steuerzahler wirtschaften wollen und dazu das Euro-Rettungspaket
schnüren. Fraglich ist, ob das reicht, um die Finanzmärkte schnell zu
beruhigen. Noch eine Gefahr: Portugal, Spanien, aber auch Irland oder
Griechenland dürfen sich und ihre Wirtschaft nicht kaputt sparen.
Eine schwierige Gratwanderung.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de