WAZ: Smart in die eigene Tasche geschaufelt – Kommentar von Gerd Heidecke zu Zählerkosten

Dass sich hinter dem neumodischen Anglizismus Smart
Metering eine Mogelpackung aus dem Fabelreich der Energiewende
versteckt, ist nicht neu. Dass Hausbesitzer und Mieter die
zwangsweise Umstellung auf die „intelligenten Stromzähler“
voraussichtlich eine Menge Geld kosten wird, für die es keinen
Gegenwert gibt, ist neu und ein kleiner Skandal, mindestens.

Vom Strom zählen allein ist noch keine Kilowattstunde weniger
verbraucht worden. Das haben die Pilotprojekte mit den neuen Zählern,
auch im Ruhrgebiet, bewiesen. Für die Feststellung, dass zu den
Stunden des billigen Nachtstroms weniger elektrische Energie fürs
Wäschewaschen, Duschen, und Kochen verbraucht wird, braucht man nicht
besonders smart zu sein. Oder kennen Sie jemanden, der dafür mitten
in der Nacht aufstehen möchte?

Allem Anschein nach hat sich jetzt eine Große Koalition der
Lobbyisten durchgesetzt. Zu den hohen Kosten der Energiewende für
Privatleute kommen jetzt noch Abzockgebühren. Den Wirtschaftsminister
in Berlin darf man in diesem Zusammenhang an seine Worte als
Parteivorsitzender erinnern: Die SPD müsse wieder Schutzmacht der
kleinen Leute werden. Nur zu, Herr Gabriel.

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