An Vorschlägen, wie Deutschland mit dem
NSA-Enthüller Edward Snowden umgehen soll, mangelt es nicht:
Straffreiheit, Immunität, freies Geleit, ja sogar Asyl ist im
Gespräch. Realistisch erscheint wenig davon, zu groß wäre der
politische Flurschaden. Die USA, die Snowden zu gern wegen
Landesverrats den Prozess machen wollen, dürften schon jetzt im
Hintergrund reichlich politischen Druck machen.
Doch was spricht dagegen, Snowden in seinem Moskauer Exil zu den
Schnüffeleien des US-Geheimdienstes zu befragen? Die Quelle scheint
noch lange nicht erschöpft und dürfte zumindest ergiebiger sein als
das geplante „Anti-Spionage-Abkommen“ mit den USA. Glaubt denn allen
Ernstes jemand, die Amerikaner würden ihren mit zig Milliarden Dollar
hochgerüsteten Geheimdienst an die Kandare nehmen? Solch ein Abkommen
wäre nicht mehr als ein Placebo für die Europäer – und das Papier
nicht wert, auf dem es steht.
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