Gerade erst hat die deutsche Solarbranche ihren
rasanten Niedergang erlebt. Überkapazitäten und die Billigkonkurrenz
aus China zwangen einstige Börsenstars wie Q-Cells in die Knie. Bosch
und Siemens sind aus dem Solargeschäft ausgestiegen. Und auch in
Gelsenkirchen, der einst so hoffnungsvollen Schmiede für Solarmodule,
ging für die Branche die Sonne unter.
Umso erstaunlicher, dass sich nun Forschungsinstitute aufschwingen
und mit der steilen These aufwarten, dass eine europäische
Mega-Fabrik den Chinesen ihre Übermacht bei der
Solarzellen-Produktion wieder streitig machen könne. Sie berufen sich
auf eine Machbarkeitsstudie, die zu dem Ergebnis kommt, dass durch
schiere Masse bei der Fertigung selbst das niedrige chinesische
Preisniveau unterboten werden kann.
In Modellrechnungen mag das möglich erscheinen. Das Konsortium
muss sich aber ernsthaft fragen lassen, welche Investoren die eine
Milliarde Euro aufbringen sollen, um dieses wirtschaftliche Wagnis zu
stemmen. Auf Subventionen wird das Projekt jedenfalls nicht bauen
können. Über die EEG-Umlage fließt jetzt schon viel Geld der
Stromkunden in die Sonnenenergie.
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