WAZ: Sorge vor neuem Nahost-Krieg – Kommentar von Gudrun Büscher

Es ist Wahlkampf in Israel. Doch die israelischen
Angriffe auf Gaza darauf zu reduzieren, dass Regierungschef Netanjahu
als starker Mann punkten will, greift zu kurz. Der Raketenbeschuss,
unter dem die Israelis im Süden leiden, hatte kaum noch erträgliche
Formen angenommen. Die Hamas ließ, gestärkt durch den Machtwechsel in
Ägypten, ihre Muskeln spielen und fühlte sich unangreifbar. Deshalb
hat es sie zunächst kalt erwischt. Doch die Hamas hat Rache
geschworen. Das lässt Schlimmes befürchten. Die radikal-islamische
Hamas, die im Gaza-Streifen die Regierung stellt, und der Islamische
Dschihad haben sich via Sudan und dem Sinai ein erschreckendes
Waffen- und Raketenarsenal aus Libyen zugelegt, wo nach dem Sturz von
Gaddafi reichlich Auswahl bestand. Die israelische Armee hat die
Feuerkraft geschwächt, nicht aber zerstört. Es ist anzunehmen, dass
das Blutvergießen erst begonnen hat.

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