Kaum Stromersparnis, kaum Zeitersparnis, aber eben
auch kein unverantwortliches Sicherheitsrisiko. Die flächendeckende
Untersuchung der Landesregierung zu den inzwischen vielen tausend
abgeschalteten Ampeln in der Nacht offenbart, dass immer mehr klamme
Kommunen im Kleinkrieg mit den Kosten ab 23 Uhr die Regeln im
Straßenverkehr lockern – und damit keineswegs schlecht fahren.
Denn abgesehen von wenigen unrühmlichen Ausnahmen sind die
Unfallfolgen an den abgedunkelten Kreuzungen verschwindend gering.
Die allermeisten Städte gehen also sorgsam um mit der Freiheit, die
ihnen die Straßenverkehrsordnung lässt. Auf Signalanlagen wird in den
allermeisten Städten nur dort verzichtet, wo man es den nächtlichen
Autofahrern zutrauen kann.
Der immer wieder aufscheinende Anfangsverdacht, auf Kosten der
Sicherheit könnte gespart werden, ist durch das jüngste Zahlenwerk
bestmöglich ausgeräumt. Bundesweit verbindliche Vorgaben für die
Ampel-Nachtabschaltung, nach denen Regulierungsgläubige bereits
vernehmbar riefen, sind deshalb verzichtbar.
Niemand kennt
die Gefahrenpunkte im lokalen Straßenverkehr so gut wie die
Entscheidungsträger vor Ort. Ihnen auch hier wieder bürokratische
Vorschriften machen zu wollen, grenzte an politische Geisterfahrerei.
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