Als Teldafax Insolvenz anmelden musste, produzierte
der Stromanbieter mehrere Rekorde: Das absurde Geschäftsmodell, Strom
unterhalb des Einkaufspreises abzugeben, hinterließ eine halbe
Million Gläubiger und für den Insolvenzverwalter einen Berg an
Arbeit. Allein die Portokosten beliefen sich auf 1,2 Millionen Euro,
um alle geschädigten Kunden anzuschreiben.
Der Aufwand hat sich aber offenbar gelohnt: Biner Bähr hat so viel
Geld eingesammelt, dass er die 500.000 Gläubiger zumindest mit einem
kleinen Anteil wird entschädigen können. Bis dahin müssen sich die
Kunden allerdings noch gedulden. Der angestrebte Abschluss des
Insolvenzverfahrens im Jahr 2017 gilt aufgrund der noch laufenden
Klagen als sportlich.
Auch wenn die Geschädigten am Ende mit einem blauen Auge davon
kommen mögen, sollten Verbraucher Lehren aus dem Fall Teldafax
ziehen: Wer beim Strom, bei Mobilfunkanbietern oder bei Versicherern
sparen will, sollte sich die verheißungsvollen Billiganbieter ganz
genau anschauen. Den Ärger, den die Teldafax-Kunden über Jahre haben,
wiegt keine Entschädigung auf.
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