SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Pläne
der Regierung, mehr Werbung für Arzneimittel zuzulassen, massiv
kritisiert: „Das ist eine gefährliche Form der Klientelpolitik für
Pharmaunternehmen“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Freitagsausgaben) und dem Onlineportal derwesten.
Ein Arbeitsentwurf aus dem Gesundheitsministerium sieht eine
Anpassung des Arzneimittelrechts an EU-Recht an. Unter anderem sollen
Pharmaunternehmen für nicht verschreibungspflichtige Präparate mit
Gutachten oder Zeugnissen werben dürfen. „Dann kauft sich eine
Pharmafirma einen Professor, der für Geld ein Pseudo-Gutachten
schreibt“, sagte Lauterbach.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende des
Gesetzgebungsprozesses über einen Vorschlag entscheiden, der den
Ansprüchen einer verantwortungsvollen und transparenten
Patienteninformation gerecht wird“, sagte der Patientenbeauftragte
der Bundesregierung, Wolfgang Zöller den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe. Zugleich warnte er: „Allen sollte aber klar sein:
Übertriebene Werbebotschaften nützen niemanden, sie schaden den
Patienten und schädigen auch den Ruf einer Industrie.“
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