Radiohörer oder Zeitungsleser könnten eine Ahnung
haben vom Gerangel in der Möbelbranche: Die Händler werben, werben,
werben. Wettbewerb gehört zum Geschäft. Er belebt es sogar. Der Kunde
profitiert, weil sich kaum ein Händler erlauben kann, die Preise zu
erhöhen. Hört sich gut an, oder? Die Bilanz für den Kunden, der auch
Bürger ist, würde genau in dem Moment kippen, in dem tatsächlich
Anbieter pleite gehen. Die neuen Mega-Geschäfte stehen ja nicht
irgendwo, sie besetzen Filetgrundstücke. Städte und Gemeinden müssen
wachsam sein. Sich in den Wettbewerb einzumischen ist nicht ihre
Aufgabe, das dürfen sie nicht. Sehr wohl aber müssen sie auf sich
achten, auf ihre langfristige Entwicklung. In einer gebeutelten
Region freuen sich Städte und Gemeinden meist über jeden anständigen
Laden, der eröffnet. Das bindet Kaufkraft und bringt Arbeitsplätze.
Dagegen ist nichts einzuwenden. Der Flächenhunger des Einzelhandels
aber ist gefährlich. Das gilt nicht nur für die Möbelbranche. Riesige
Ladenlokale sind schnell gebaut – wer aber reißt sie ab, wenn sie
keiner mehr braucht?
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