WAZ: Sterbehilfe für Opel aus Paris – Kommentar von Thomas Wels

Und wieder weht ein Hauch Wilder Westen über den
Atlantik: Wochenlang hüllt sich das GM-Management in den Sanierungs-
und Tarifverhandlungen in Schweigen, sodann laufen die Gespräche
mühsam wieder an – und prompt konkretisieren die Amerikaner ihre
Pläne zur Zusammenarbeit mit dem französischen PSA-Konzern. Die aber
werden weitreichende Folgen für die europäischen Standorte bis hin zu
Schließungen haben. So geht man nicht mit Partnern um, auch nicht mit
Tarifpartnern. Bislang haben die US-Manager in Ermangelung einer
Wachstumsstrategie Werke innerhalb des Konzerns gegeneinander
ausgespielt. Nun kommen auch noch die PSA-Fabriken als Variable ins
Spiel. Abstrus und ebenso anti-europäisch wie
anti-marktwirtschaftlich ist es, wenn jetzt der französische Staat
mit Milliarden-Subventionen PSA-Werke absichern will. Opel steht vor
drastischen Einschnitten. Eine staatliche Sterbehilfe aus Paris hat
der Traditionshersteller sicher nicht verdient.

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