Der Ruf nach einer Steueroase Ruhr ist nicht neu,
aber aus einem einzelnen Rathaus heraus noch nie so deutlich zu
vernehmen gewesen. Vor allem aber: Noch nie hat das Ruhrgebiet es
nötiger gehabt, im Wettbewerb der Regionen über unkonventionelle
Methoden nachzudenken. Insofern ist der Vorstoß aus Herne nur zu
begrüßen.
Die Einführung einer abgesenkten, einheitlichen Gewerbesteuer ist
hoch kompliziert. Alle Städte müssten mit ins Boot, vor allem aber
das Land, das besonders die darbenden Stärkungspakt-Kommunen mit
hohen Auflagen ja geradezu in die Steuer- und Gebührenerhöhung
treibt. Käme es aber zu diesem Schritt, wäre dem Ruhrgebiet
bundesweite Aufmerksamkeit gewiss. Langfristig würden alle
profitieren. NRW kann kein Interesse daran haben, dass die Kluft
zwischen den prosperierenden Regionen etwa am Rhein und der
„Problemzone“ Ruhrgebiet immer größer wird.
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